
Tagebuch 1 Egal in welchem Film oder Buch, oder Schlimmerem, es ist meistens so, dass wir sie kennenlernen, die uns aus tiefer Trauer holt. Loyal, treu, liebevoll, eine Frau mit der wir Kinder großziehen und alt werden wollen. Und viele von uns, wahrscheinlich die Guten und Gläubigen, halten durch. Habe ich zumindest gehört. Für den Rest von uns ist die Geschichte noch nicht ganz vorbei, und irgendwann steht SIE da. Die Geheimnisvolle, Wilde, zu allem Entschlossene. Und wir drehen uns um 180 Grad, innerhalb eines Atemzuges, verlassen Haus und Hof, trotzen Himmel und Hölle, um nur einen Tag oder eine Nacht mit ihr zusammen sein zu können. Wenn wirklich ein Plan dahinter steckt, ist es ein Plan des Teufels. Was unwichtig ist, denn in meinem Leben war es anders, und zuerst war SIE da. Die Verführung, bevor die Rettung kam. Oder kommen sollte. So würde ich auch eine Geschichte aufbauen. Klingt logischer für mich, so etwas wie „Erst das Mühsal, dann das Vergnügen.“ Ich kann aber nicht behaupten, dass es dadurch leichter geworden ist für mich. Tagebuch 2 Schwarz. Und leer. Die einzigen zwei Worte, die mir einfallen, um unser Zusammensein zu beschreiben. Ist es Liebe? Ich weiß es nicht. Zumindest haben wir diese Worte niemals ausgesprochen. Vielleicht nicht einmal gedacht. Aber Worte gesprochen haben wir ohnehin nur selten.
